Stress: Problem Nummer eins für unsere Gesundheit

Aktualisiert: August 2019

Inhalt:
• Einführung
• Zellerinnerung: der Spiegel der Wahrheit
• Die Quelle unseres Lebens liegt im Universum.
• Heilreaktionen
• Kinder
• Definition von Stress, z.B.  Eustress (positiver Stress), Disstress (negativer Stress)

Der größte Feind der Qualität ist die Eile

Henri Ford (1863-1947

Einführung

Der Körper jedes Menschen verfügt über ein buchstäblich wunderbares Heilungssystem, das jedes nur erdenkliche körperliche oder nicht-körperliche Problem heilen kann. Man nennt es Immunsystem. Uns ist ein Selbstheilungsprogramm angeboren, das dazu geschaffen ist, jedes Problem zu beheben, bevor es überhaupt ein Problem werden kann. Und selbst wenn sich doch ein Problem manifestiert, ist das in Ordnung. Das Programm kann es reparieren, sobald es sich zeigt. Das menschliche Immun- und Selbstheilungssystem ist, sofern es einwandfrei arbeitet, explizit dazu erschaffen, nahezu alles zu heilen. Und dennoch deaktiviert oder zumindest schwächt eine bestimmte Art von Stress dieses System, sodass wir gesundheitliche Probleme bekommen. Wir Menschen sind multidimensionale Wesen mit einer physischen, rationalen, emotionalen und spirituellen Dimension. Für Erfolg im Leben sind alle diese Ebenen entscheidend. Oder, anders gesagt: Nur wenn diese Ebenen jede für sich gesund sind und untereinander in Harmonie und Einklang stehen, stellen sich Erfolg, Ausgeglichenheit und Lebensfreude ein.

An der Wurzel eines jeden Problems sitzt einerseits Stress, andererseits immer auch ein Glaube an eine Unwahrheit. Viele Beziehungen beispielsweise gründen sich auf eine Art Deal, auf eine Geschäftsvereinbarung: Wenn du das und das für mich tust, tue ich das und das für dich. Wenn nicht … dann fände ich es nur angebracht, dir etwas von mir vorzuenthalten, bis ich von dir habe, was ich will. So eine Geschäftsvereinbarung ist in diesem Fall wie ein Sicherheitsnetz, das wir aus den Erfahrungen und Gewohnheiten unseres bisherigen Lebens aufgebaut haben. Diese geschäftsmässige Art von Liebe meinen fast alle, wenn sie das Wort Liebe in den Mund nehmen. Aber gemeint ist eigentlich das, „was dabei für mich herausspringt“. In dieser Art von Beziehung ist vorprogrammiert, dass sie viel Stress mit sich bringt. Sie bremst Sie aus, unterdrückt und hemmt Ihr Immunsystem und bewirkt all das, was Unbehagen und somit Stress auslöst (worauf wir in diesem Kapitel noch näher eingehen). Dieses Verhaltensmuster haben wir uns sehr früh im Leben angeeignet und im Informationsfeld jeder einzelnen Körperzelle abgelegt. Die Neurowissenschaft hat erkannt, dass wir alle Ereignisse als Bilder verschlüsselt abspeichern, sogar Dinge, die wir riechen, hören und schmecken. Leider legen nur wenige Erwachsene dieses kindlich geprägte Verhaltensmuster ab.

Beides – der Glaube an Unwahres und der daraus resultierende Stress – führt dazu, dass im Körper energetische und materielle Probleme auftauchen, seien sie seelischen oder körperlichen Ursprungs. Die Wissenschaft kann bei fast jedem körperlichen oder psychischen Problem feststellen und bestimmen, welcher materielle Mangel oder welche Dysfunktion dahinter steht. Sie steckt aber noch in den Kinderschuhen, was das Wissen über das Ungleichgewicht der Energien im Körper betrifft. Energie ist die Basis von allem, was es im Universum gibt. Diese Energien sind etwas Physikalisches, das heisst, dass sie auch auf physikalischen Gesetzmässigkeiten gründen. Im Jahr 1905 bewies Albert Einstein, dass sich alles auf Energie zurückführen lässt (E = mc²). In der Traditionellen Chinesisch-Japanischen (makrobiotischen) Medizin wird schon seit Jahrtausenden alles als Energie betrachtet.

Jede Krankheit und jedes Leiden wird durch ein energetisches Ungleichgewicht verursacht, auch auf der Zellebene. Die Kraftwerke der Zellen sind die Mitochondrien. Wenn die Mitochondrien sterben, sterben auch die Zellen. Und wenn die Zellen sterben, stirbt auch der Körper. Eine Zelle braucht Sauerstoff und Glukose, also Treibstoff, und muss in der Lage sein, Abfallprodukte aus der Zelle abzutransportieren. Wenn man diesen Prozess unterbindet, ist ein totaler Blackout nicht mehr zu verhindern. Anders herum: Selbst wenn der Kern der Zelle und andere Teile zerstört sind, sind Krankheiten gut heilbar, wenn die Mitochondrien noch funktionstüchtig geblieben sind.

Wenn wir also Krankheit und Leiden an der Wurzel packen und heilen wollen, sollten wir einen Weg finden, konsequent und zuverlässig die Art von Stress zu heilen, die uns Schaden zufügen könnte. Weiter unten in diesem Kapitel sind verschiedene mögliche auslösende Stressfaktoren aufgelistet.

Die heutige, in so manchem Fall auch zu Unrecht so genannte Wissenschaft, befindet sich mit ihrer Arzneichemikalien auf dem Holzweg. Die meisten Medikamente werden entwickelt, indem man zunächst ein Heilkraut sucht, das wirkt. Dann schlüsselt man es in seine Bestandteile auf und sucht die aktiven Wirkstoffe. Diese sind aber noch nicht patentfähig. Und Sie wissen ja: kein Profit ohne Exklusivität. Der nächste Schritt besteht also darin, den aktiven Wirkstoff so zu verändern, dass er nicht mehr naturbelassen ist. Nun liegt uns eine Chemikalie vor. Möglicherweise denken Sie, dass das nicht so schlimm ist, doch Sie sollten wissen, dass die Organsysteme des Körpers nur für die Verwertung von organischen Stoffen konzipiert sind. Wir haben also eine Substanz erzeugt, die der Körper nicht weiter aufspalten kann. Man nennt derlei Substanzen Toxine, die wiederum einen bestimmten Stress für unseren Körper bedeuten. Medikamente verschleiern Symptome nur, aber sie helfen nicht wirklich, gesund zu werden. Wir können nicht länger die Augen vor den Nebenwirkungen der Medikamente verschliessen, die man uns verabreicht, von wenigen Ausnahmen abgesehen wie z.B. Schmerzmittel.

Speziell zu erwähnen ist auch das Drüsensystem, das für unsere Gesundheit eine grosse Rolle spielt. Im menschlichen Körper wirken viele Hormone (die vom Drüsensystem kontrolliert werden) auf höchst unterschiedliche Weise, z.B. bei unterschiedlichen Stoffwechselvorgängen und Organfunktionen. Man weiss, dass jede bekannte Krankheit mit dem hormonellen System in Beziehung steht. Einige der Hormone kennt dank so manchem Medienbericht heute fast jeder. Dazu gehören die Sexualhormone Testosteron und Östrogen sowie das sogenannte Kuschelhormon Oxytocin. Obwohl Hormone im Körper nur in sehr geringen Mengen produziert werden, haben sie grossen Einfluss auf unseren Körper, unsere Psyche und unser Wohlbefinden, da sie viele komplexe Vorgänge und Funktionen steuern.

Tatsächlich befindet sich die echte Wissenschaft immer im Einklang mit der Spiritualität und zieht die Naturgesetze mit ein. Es gibt keine Trennung zwischen Spiritualität und Erfolg und Gesundheit. Sollten Sie an diese Trennung glauben und entsprechend handeln, dann wird das Endergebnis Ihre Trennung von Erfolg und Gesundheit sein.

Es ist wichtig festzuhalten, dass die Art von Stress, von der ich spreche, die also Krankheit und Leiden hervorruft, nicht auf solchen äusseren Umständen beruht, an denen Sie gern etwas ändern würden. Ich meine vielmehr einen fest verwurzelten Stress, der tief in uns sitzt und völlig unabhängig von den gegenwärtigen Umständen existiert.

Was den einen stresst, muss den andern noch lange nicht stressen. Das hängt mit unserer inneren Programmierung zusammen. Diese Programmierung entsteht aus unserer Herkunft, also wie und wo wir aufgewachsen sind, was wir gegessen haben, einfach unsere ganze Erziehung mit allem Drum und Dran. Wir alle haben am Ende Wahrheiten und Lügen in unserer Programmierung, gleichgültig, wie gut es unsere Eltern mit uns meinten oder wie bewusst wir zu leben versuchen.

Die tiefgehende Heilung, die jeder Mensch auf Erden braucht, ist nicht nur körperlicher oder emotionaler, sondern auch seelischer Natur, und dazu gehört auch die Heilung einer gestörten Beziehung zu den Naturgesetzen. Nur Sie selbst sind für Ihr Handeln und Denken verantwortlich, kein anderes Lebewesen. Das ist etwas, das nur Sie korrigieren können. Die Erkenntnis, dass etwas nicht so ist, wie wir es haben wollen, ist ein wichtiger erster Schritt, aber sobald wir ihn gemacht haben, sollten wir unsere Aufmerksamkeit auf die Lösung richten, je schneller, desto besser. Unser Glück ist uns jederzeit frei zugänglich – unter einer Voraussetzung: Wir müssen uns innerlich dafür öffnen, alle diese Segnungen zu empfangen. Solange wir Widerstand leisten, uns innerlich gegen das Gute wehren, kann es nicht frei in unser Leben strömen. Wir befinden uns immer stets am perfekten Ort in Zeit und Raum, um mit unserer inneren Öffnung zu beginnen. Es genügt, das Wirken der Universellen Gesetze zu verstehen und fest entschlossen den Zustand des Offen-Seins anzustreben.

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Die Quelle unseres Lebens liegt im Universum.

Wie bei einem Baum, der seine Wurzeln im Boden verankert hat, liegen die Wurzeln des Menschen im unendlichen Universum. Also dort, wo auch alle unsere (Lebens-)Informationen und Energien beheimatet sind, die wir für unsere geistige, spirituelle und körperliche Entwicklung brauchen und beziehen.

Der Wurzelballen von uns Menschen ist der Kopf, aus dem heraus sich einerseits Bewusstsein und freier Wille entwickelt haben, in dem andererseits auch die Träume, Wünsche und Sehnsüchte entstehen, die wir im Leben zu erfüllen und zu verwirklichen anstreben. Diesen fliessenden Mechanismus zwischen uns und den Informationsquellen des unendlichen Universums – und weiter die Verbindung zwischen Kopf und Körper – können wir mit vielfältigen Stressfaktoren unterbrechen oder gar verschütten. Damit berauben wir uns aber nicht nur der wesentlichen Grundlage von Lebensfreude und Ausgeglichenheit, sondern handeln uns auch Krankheit und Leid ein.

Die Blätter des Baumes symbolisieren die Zellen unseres Körpers. Jede einzelne dieser Zellen, auch als Gruppe, ist als Teil des Ganzen gleichfalls mit dem unendlichen Universum verbunden. Wenn wir also den Zugang zur Quelle mehr und mehr verlieren, werden auch unsere Zellen nicht mehr mit unterstützenden Informationen versorgt und werden krank.

Diese Emojis stellen bildhaft Zellen dar: Entscheiden Sie selbst, wie Ihre Zellen aussehen sollen, mit welchen Zellen das Leben lebenswert wird!
Natürlich können wir mit einigen traurigen, verbitterten Zellen gut leben, aber wenn es Millionen werden, sind Probleme unausweichlich. Wie bedrohlich diese sein können, zeigt, dass Krebs erst ab ca. 3 Millionen betroffener Zellen (etwa die Grösse eines Stecknadelknopfes) diagnostiziert werden kann, die Krankheit aber unerkannt schon viel früher entstanden ist.

Echte Heilung ohne die Heilung Ihrer Erinnerung gibt es nicht. Es gibt also keine wirkliche Heilung ohne eine Heilung unserer Erinnerungen auf körperlicher wie auch auf nicht-körperlicher Ebene. Ich meine damit aber nicht das „Vergessen“! Wenn Sie eine Situation, die Sie gerade erleben, nicht mögen, dann verlassen Sie sich darauf: Sie haben Erinnerungen an ähnliche, negative Erfahrungen abgespeichert und eine bestimmte Programmierung auf das, was Sie gerade erleben (und nicht mögen). Mit anderen Worten: Sie erleben und reproduzieren angstbesetzte Erinnerungen immer und immer wieder. Wenn Sie sich irgendwo in Ihrem Leben in einem Teufelskreis wiederfinden, sind solche Erinnerungen die Ursache für diesen Teufelskreis. Tatsächlich ist alles, Ihre Physiologie, Ihre Gedanken, Ihre Glaubenssätze, Ihre Gefühle und Ihr Verhalten, eine Manifestation Ihrer Erinnerungen und der Glaubenssätze, die sich aus ihnen entwickelt haben. Angstbesetzte Programmierungen beherrschen viele Ihrer Situationen – höchste Zeit also, etwas dagegen zu tun.

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Physiologischer Stress entsteht, einfach ausgedrückt, wenn unser Nervensystem aus dem Gleichgewicht gerät. Zwei Gegenspieler ringen im Nervensystem um die Überhand: Einer ist der Sympathikus (Yang); er fährt das System hoch und ist das Kampf- oder Fluchtsystem, der andere ist der Parasympathikus (Yin), der das System drosselt und mit Wachstum, Gesunderhaltung und Wartung des Körpers befasst ist.

Der grösste Teil des Nervensystems wird als autonomes (auch: vegetatives) Nervensystem bezeichnet. Autonom ist hier mit automatisch gleichzusetzten, weil das System unabhängig von unserem Bewusstsein arbeitet. Fast alles, was in unserem Körper vor sich geht, läuft automatisch ab. Sie müssen nicht darüber nachdenken.

Das kritische Stressniveau der Zellen wird erreicht, wenn Sie den Stress über längere Zeit aufrechterhalten. In diesem Fall werden Sie Ihre Organsysteme schädigen, vor allem ganz direkt das Immunsystem. Das ist es, was auf organischer Ebene geschieht. Wenn das Stressniveau aufrechterhalten wird, stellen unsere Zellen ihre normale Wachstums-, Heilungs- und Reparaturaktivität ein. Die Zellen machen buchstäblich die Schotten dicht. Alle Aktivitäten werden eingestellt, bis auf die, die zum Überleben notwendig sind. Nichts kann hinein und nichts hinaus. Im Stresszustand der Zellen wird die Aufnahme von Nährstoffen, Sauerstoff, Mineralstoffen, Fettsäuren etc. massiv behindert, und auch die Abgabe von Abbauprodukten und Toxinen ist blockiert. Dies führt zu einem toxischen Milieu innerhalb der Zelle, das weder Wachstum noch Reparaturen zulässt. Meine Ansicht ist, dass wir auf genau diese Art und Weise, wenn die Reparaturen nicht mehr gewährleistet ist genetische Krankheiten entwickeln. Eine Krankheit entsteht also vereinfacht gesagt an jener Stelle, an der das schwächste Glied der Kette unter dem Druck, den wir Stress nennen, gebrochen ist.

Aber warum gibt es so viele verschiedene Symptome oder Krankheiten? Die Antwort lautet schlicht und einfach: Jeder Mensch führt ein anderes Leben in Bezug auf die Kombination aus dem, was er als Nahrungsmittel zu sich nimmt, in welchem Klima und Umfeld er aufwächst, wie er etwas interpretiert, wie er mit Situationen umgeht, wie er damit zurecht kommt. Einfach ausgedrückt: hinsichtlich der Kombination aus Lebensstil und Lebensart.

Sobald unser Stressfass überläuft, sendet das Gehirn durch Zellen, die direkt an den Nervenenden sitzen, eine Botschaft ans Immunsystem. Diese Zellen heissen Dendriten (Immunzellen, neuronale Immunzellen). Sie sind Teil des Nervensystems, und sie sind ein direktes Verbindungsglied zum Immunsystem. Ihre Botschaft lautet: Stopp, sofort abschalten! Stress schaltet vor allem anderen das Immun- und Selbstheilungssystem aus; wenn es allerdings wieder eingeschaltet wird, ist es in der Lage, fast alles zu heilen. Eine Zelle, die sich im Wachstums- und Heilungsmodus befindet, ist immun gegen Krankheiten.

Wenn Sie also gesundheitliche Probleme an der Wurzel packen wollen, müssen Sie das zugrundeliegende energetische Problem beheben, Sie müssen die destruktive Frequenz in den Zellen abstellen. Gesunde Energien werden am Ende die destruktiven Schwingungen überwinden. Wenn alles im Universum Energie ist, sollten wir dann nicht alles als Energie betrachten – auch alle Materie und speziell auch unsere Lebensmittel? Wäre es dann nicht auch sinnvoll, die Krankheiten mit Energie zu heilen?

Die meisten Menschen jagen so sehr dem Genuss nach,
dass sie an ihm vorbeilaufen.

Søren Kierkegaard (1813 – 1855)

Zellerinnerung: der Spiegel der Wahrheit

Was ist eine Zellerinnerung? Es ist die Erinnerung jeder einzelnen Zelle an alles, was Ihr jemals widerfahren ist. Diese Erinnerungen sind als Energiemuster in allen unseren Zellen abgespeichert. Einige dieser Muster davon enthalten destruktive, falsche Glaubenssätze, die wiederum Stress in unserem Körper auslösen. Auf einiges davon haben wir Zugriff, weshalb wir es das bewusste Gedächtnis nennen. Auf anderes haben wir jedoch keinen Zugriff, das ist das unbewusste oder unterbewusste Gedächtnis. Es sorgt dafür, dass die Stressantwort des Körpers auch dann aktiviert wird, wenn es eigentlich gar nicht angezeigt ist. Also etwa dann, wenn Sie etwas tun, das Sie gar nicht tun wollen, etwas denken, dass Sie nicht denken wollen, und etwas fühlen, das Sie ganz sicher nicht fühlen wollen. Hier liegt eine Erinnerung vor, die gerade reaktiviert wird. Ihr schützendes Programmierungssystem stellt also fest, dass die Sachlage, die gerade eingetreten ist, in irgendeinem Zusammenhang mit einem persönlichen Ereignis in der Vergangenheit steht. (Mehr dazu im Abschnitt „Kinder“.) In der Folge wird das Immunsystem kurzzeitig ausgeschaltet. Dieser Auslöser lässt Sie etwas glauben, das nicht wahr ist. Man nennt diesen Gemütszustand Verwirrung. Die Folge davon wiederum ist, dass Sie einen falschen Weg einschlagen. Etwas Wahres zu glauben, gibt uns das Gefühl zu wissen, dass wir das Richtige tun. Aber wenn wir etwas glauben, das nicht wahr ist, sind wir verwirrt und wissen nicht mehr, wohin wir uns wenden sollen. Verwirrung wird von drei Dingen verursacht. Erstens durch Zellerinnerungen, die in Widerspruch zueinander stehen. Mit anderen Worten: Stimmen aus der Vergangenheit sagen uns, was zu tun ist, aber sie sagen uns fatalerweise, verschiedene Dinge zur selben Zeit zu tun. Zweitens durch den Konflikt zwischen dem Bewusstsein und dem Unbewussten. Drittens durch lähmenden Stress. Stress beeinträchtigt unser logisches Denkvermögen und versetzt uns in einen psychologischen Stresszustand, in dem unsere Fähigkeit, präzise und klar zu denken, deutlich herabgesetzt ist.

Was ist ein falscher Glaubenssatz? Es ist ein Satz, an den wir glauben, obwohl er nicht wahr ist. Also z.B. das häufig gehörte „Andere sind für meine Gefühle verantwortlich, und ich bin für ihre verantwortlich.“ Präziser müsste man ihn ein „Missverständnis der Wahrheit“ nennen. Wir besitzen einen Mechanismus in uns, der „Gewissen“ heisst. Sein Zweck ist es, uns dabei zu helfen, Wahrheiten zu erkennen und zu finden. Wenn jedoch zu viele Lügen zu einem Thema in unserem Herzen – und somit in unserer Zellerinnerung – sind, ersticken sie die Stimme unseres Gewissens oder übertönen sie mit konkurrierenden und widerstreitenden Stimmen. Der Schlüssel zur Wahrheit liegt darin, die Missverständnisse des Herzens auszuräumen, die in unsere Zellerinnerungen eingebettet sind. Wenn Sie im Begriff sind, die destruktiven Zellerinnerungen und ungesunden Glaubenssätze zu heilen, die für Ihre Probleme verantwortlich sind, wird der Stress in Ihren Körper abnehmen. In der Folge beginnt Ihr Neuro-Immunsystem auf der körperlichen Ebene mit der Heilung.

(Neuro-Immunsystem: Die Psychoneuroimmunologie [PNI] ist ein interdisziplinäres Forschungsgebiet, das sich mit den Wechselwirkungen der Psyche, des Nervensystems und des Immunsystems beschäftigt.) Je mehr altes Gerümpel Sie im Körper angesammelt haben, umso mehr muss heraus. Je mehr Gerümpel heraus muss, desto länger ist aber auch die Zeit, die zur Heilung benötigt wird. Es scheint sich heraus zu kristallisieren, dass unser Zellgedächtnis offenbar der Kontrollmechanismus für die Heilung jeder einzelnen Körperzelle ist, und das zentrale Nervensystem als der entscheidende Kontrollmechanismus für jede andere Körperfunktion zu betrachten ist.

Viele Jahre glaubte die Wissenschaft, dass Erinnerungen nur im Gehirn abgespeichert werden. Als man mit Organtransplantationen anfing, machte man die Erfahrung, dass diejenigen Personen, die ein neues Organ erhalten hatten, die Gedanken, Gefühle, Träume, Charakterzüge und sogar kulinarischen Vorlieben von der Person, die das Organ gespendet hatte, übernahmen. Heute sind viele Wissenschaftler davon überzeugt, dass Erinnerungen in Zellen des gesamten Körpers abgelegt werden und nicht an einem einzigen Ort zu lokalisieren sind. Sie halten diese Zellerinnerungen für den wahren Ursprung von Krankheit und Leiden. In der gesamten Natur, so stellt die Wissenschaft fest, speichern Zellen und Organismen ihre Erfahrungen ab, und zwar ohne, dass das Gehirn beteiligt wäre.

Zellerinnerungen fangen destruktive energetische Schwingungen auf und erzeugen Stress im Körper, ob sie nun bewusst erinnert werden oder nicht. Unsere Zellerinnerungen, also unsere Erinnerungsdatenbank, sind die Anhaltspunkte, an denen sich unser Gehirn orientiert, um zu entscheiden, wie es hier und jetzt reagieren soll. Ein Mensch mit gesunden Zellerinnerungen kann sich prächtig entwickeln und grossen Erfolg haben, selbst wenn die äusseren Bedingungen nicht optimal beschaffen sind. Um eine nachhaltige, langfristige Heilung zu erzielen, sollten wir unsere Zellerinnerungen positiv „umgestalten“. Destruktive Erinnerungen fortwährend zu unterdrücken verbraucht eine riesige Menge Energie, und zwar konstant. Diese Erinnerungen müssen zu jeder Stunde jedes Tages unterdrückt werden, sodass ein beträchtlicher Prozentsatz jener Energie, die Sie zum Leben benötigen, schon für die Unterdrückung von Zellerinnerungen verbraucht wird. Der Vorgang des Unterdrückens erzeugt permanent Stress, bis am Ende irgendetwas Schaden nimmt. Es ist kein Zufall, dass, während die Zellerinnerungen heilen, sich auch der Energiehaushalt einpendelt und der Mensch spürt, wie seine gesundheitlichen Probleme schwinden. Die einzige Möglichkeit, die Energiemuster zu heilen, besteht darin, sie durch ein neues, aufbauendes Energiemuster zu ersetzen. Sie sollten in einigen Bereiche Ihres Lebens Änderungen vornehmen und einen Weg finden, Ihre Zellerinnerungen auszuwechseln. Selbst die destruktiven, ererbten Zellerinnerungen können wir zum Positiven wenden.

Wir alle haben Erinnerungen, die Wut, Trauer, Angst, Verwirrung, Schuldgefühle, Hilflosigkeit, Hoffnungslosigkeit und das Gefühl der Wertlosigkeit heraufbeschwören … die Liste ist endlos. Es leuchtet ein, dass wir all das nicht in uns haben können, ohne einen Preis dafür zu bezahlen. Der Preis ist unsere Gesundheit, unsere Beziehungen, unsere Karriere und anderes, was uns wichtig ist und uns ausmacht. Die Wurzeln unserer Probleme müssen geheilt werden, nicht nur die Symptome. Die Probleme sind auch dann noch nicht gelöst, wenn ich mit der Hilfe eines Psychologen einen Weg gefunden habe, mit dem Problem umzugehen. Man lernt nur, konstruktiv mit dem Schmerz umzugehen. Man könnte auch sagen, dass wir dazu neigen, Bewältigung mit Heilung zu verwechseln. Das Problem ist ja immer noch da, weil das, was die Symptome verursacht hat, ja immer noch da ist und deswegen das Problem wahrscheinlich wieder zurückkehren wird. Was man sich jedoch wirklich wünscht, ist, dass der Schmerz oder die Krankheit tatsächlich verschwinden. Wir sollten an jenen Punkt kommen, an dem wir das leben können, was wir ebenso logisch wie rational begründet für die Wahrheit halten. Das Universum gab uns die Fähigkeit, logisch und rational zu denken, und wir sollten diese Fähigkeit auch anwenden. Um sie erfolgreich anwenden zu können, sollten wir unser Unbewusstes heilen, indem wir wieder mehr auf unser Herz hören und es mit einbeziehen. Denn damit bekommen wir einen anderen Blickwinkel und kommen einer Lösung näher. Ein Mensch beispielsweise, der unglücklich ist und gleichzeitig immer wieder sagt: „Es wäre egoistisch von mir, wenn ich mich selbst glücklich machen wollte“, wird nie glücklich werden, auch nicht durch andere. Obwohl er weiss, dass es weder logisch noch rational ist, sich nicht glücklich machen zu wollen (wer denn sonst?), verharrt er in der Erinnerung an etwas, was ihm im Weg steht. Ein Muster, das nur durch das Erkennen der inneren Wahrheit „geheilt“ werden kann, die da lautet: „Ich bin selbst verantwortlich für mein Glück.“

Heilreaktionen

Heilreaktionen sind eine vollkommen natürliche Sache. Beispielsweise neigen wir dazu, bei einem grippalen Infekt Fieber, Schüttelfrost, Halsweh und andere Äusserungsformen zu bekommen. Das sind die Heilreaktionen des Körpers und des Immunsystems, das versucht, das bedrohliche Virus zu bekämpfen. Anders gesagt: Es sind Anstrengungen des Körpers, die destruktiven Zellerinnerungen auf der physiologischen Ebene zu heilen. Versuchen Sie, sich in Geduld zu fassen. Es dauert so lange, wie es dauert. Denken Sie daran: Wahrscheinlich heilen Sie jahrzehntealtes Gerümpel. Die Zeit, die für eine Heilung nötig ist, kann von Mensch zu Mensch dramatisch variieren. Denn auf den ersten Blick identische Probleme wie Angst oder Kopfschmerzen können von einer Vielzahl an Erinnerungsbildern verursacht sein.
Aber wie sollen wir eigentlich erkennen, dass unsere Erinnerungen vollständig geheilt sind und der Teufelskreis durchbrochen ist? Es ist ganz einfach: Sie merken es, wenn Sie das nächste Mal auch schwierigen, druckvollen Situationen zum Trotz Gelassenheit, Frieden und Freude spüren und nicht innere Unruhe, Wut, Angst oder Stress.

Resilienz ist die dynamische Fähigkeit eines Menschen, mit widrigen Umständen und Situationen umzugehen. Dabei sind es verschiedene Faktoren wie Optimismus, tragfähige Beziehungen oder auch Lösungsorientierung, die es dem Menschen ermöglichen, Krisen zu überwinden und gegebenenfalls sogar daran zu wachsen.
Menschen, die trotz Belastung, Stress oder Trauma positive Gefühle erleben, überstehen die schwierige Situation viel besser als solche, die nur noch negative Gefühle wälzen. Die Welt negativ zu sehen, ist ein wichtiger Risikofaktor, depressiv zu werden.
Der Körper hat zwei vegetative Nervensysteme. Der Sympathikus, auch Stressnerv genannt, spannt den Körper an und bereitet ihn auf Kampf und Flucht vor. Der Parasympathikus, der zu einem grossen Teil aus dem Vagus-Nerv besteht, entspannt, fördert die Verdauung und die Regeneration der Gewebe. Die beiden Nervensysteme sind hierarchisch organisiert. Anspannung hat biologisch den Vortritt gegenüber der Entspannung. Obwohl kein Zweifel besteht, dass Ernährung und Entspannung für die Resilienz und das langfristige Wohlbefinden entscheidend sind, ist es für den Sympathikus ein Leichtes, eine Krise oder einen Notzustand auszurufen, um das Blut vom Darm an die Muskeln und die Schweissdrüsen umzuverteilen.

In unserer heutigen Zeit ist es von Vorteil Erholungszeiten aktiv und bewusst zu organisieren. Deshalb hilft der Eintrag fixer Entspannungszeiten im Kalender, unsere Resilienz zu stärken. Körperliche Aktivität steigert die Resilienz. Neue Studien zeigen, dass bereits 15 Minuten Jogging oder ein kurzes Krafttraining antidepressiv wirken. Neurobiologisch muss man es sich so vorstellen: Mitten im Gehirn liegt das Hirnbelohnungssystem. Es ist der grosse Gegenspieler des Stresssystems, das heisst, die richtige Belohnung hat das Potential, das Stress-System zu dämpfen. Aus all diesen Gründen ist es wichtig, Belastungen mit Belohnungen zu kombinieren.

Spirituelle Führer predigen es seit Jahrtausenden: in einzelnen Augenblick gibt es keine Probleme. Stress entsteht erst durch den Blick in die Vergangenheit und in die Zukunft. Moderne Forschung bestätigt diese Beobachtung.

Die Identifikation mit negativen Elementen hat in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen. Wir definieren uns zunehmend als Opfer von Stress, Diskriminierung und ungerechter Behandlung. Solche Identitäten spielen in der Politik eine immer grössere Rolle. Für die persönliche Resilienz ist es wichtig, sich auch mit positiven Dingen zu identifizieren. Die Identifikation mit Visionen und Langzeitperspektiven machen besonders resilient.

Die Darm-Hirn-Connection ist zur wichtigsten Wachstumszone der Stressforschung geworden, aus der laufend neue, erstaunliche Ergebnisse kommen. Der Darm hat nicht nur den grössten und direktesten Kontakt mit der Aussenwelt, er besitzt auch ein eigenes Nervensystem. Darmbakterien scheinen einen wichtigen Einfluss auf unsere Psyche zu haben. Solche Experimente legen nahe, dass man durch die Beeinflussung der Darmbakterien die Resilienz massgeblich stärken kann. Im Verlauf der Industrialisierung hat unsere Darmflora an Vielfalt abgenommen. Resilienz zeichnet sich aber durch grosse Vielfalt aus, auch im Darm. Die Forschung zeigt, dass die Ernährung einen direkten und grossen Einfluss auf die Darmbakterien hat. Industrielle Fette, Künstliche Nahrungsmittel und Zucker etc. lassen schlechte Bakterien den Darm überwuchern. Durch eine ausgewogene, nicht-industrielle Ernährung nehmen dagegen die guten Bakterien wie Bifidobakterien und Lactobacillus zu. Insbesondere haben Getreide, Gemüse, Nüsse, Samen, Hülsenfrüchte und Fermentierte Lebensmittel das Potential, die Resilienz zu stärken.

Resilienz ist die richtige Balance auf verschiedenen Dimensionen.

Kinder

Die Entwicklung in den ersten Monaten und dann weiter bis ca. zum siebten Lebensjahr ist eine der bedeutendsten Zeiten und ein wegweisender Grundpfeiler für die gesamte körperliche und geistige Gesundheit eines jeden Kindes während seines ganzen Lebens. Diese Zeit ist somit einer der wichtigsten Aspekte der Kinderfürsorge. Die Kindheit ist das Fundament für das künftige Leben. Deswegen sollte sie ein Abschnitt sein, auf den jeder Mensch mit glücklichen Erinnerungen zurückblickt. Auf diese Weise können wir selbst einen direkten Beitrag zu einer zukünftigen gesunden und friedlichen Welt leisten. Unser Glaubenssystem wird bis ins Alter von acht oder neun Jahren aufgebaut und tief eingeprägt; es beruht auf Erinnerungen an so ungefähr jedes Thema, das man sich vorstellen kann, z.B. an Eltern, Beziehungen, Identität, bedrohliche Fremde. Es prägt den Menschen dahingehend, ob er zum Versagen neigt, ob er ein empathischer, liebenswürdiger Mensch wird, ob er Geborgenheit empfinden kann, ob Ängste ihn quälen oder ob er sein Leben in Liebe, Freude und Frieden leben kann. Dieses schützende Programmierungssystem kann also einen gewaltigen Einfluss auf unser Leben haben – auch deshalb, weil es in dem Alter, in dem sich prägt und ausprägt, nicht auf rationalen Überlegungen beruht. Diese fehlende Ratio beruht auf der Tatsache, dass unser Gehirn fünf Frequenzbereiche kennt: Alpha, Beta, Gamma, Delta und Theta. In den ersten sechs Lebensjahren – und nur in diesem Zeitraum – befindet sich unser Gehirn im Delta-Theta-Zustand. In diesem Frequenzbereich sind wir nicht fähig, Informationen zu filtern und richtig einzuordnen. Die Festplattenprogrammierung ist in diesem Alter schliesslich funkelnagelneu. Die Liebe der Eltern bewirkt, dass die Jungen weniger Angst in ihrem Leben zeigen, was zur Folge hat, dass die Liebe der Eltern ihr Gehirn fürs Leben programmiert. Die Wissenschaft konnte zeigen, dass Liebe ein Gegenmittel gegen Angst ist und dass sowohl Liebe als auch Angst auf der Zellebene messbar sind. Jeder Mensch ist von Natur aus dazu geschaffen, im Einklang mit Liebe, Freude und Frieden zu leben. Die Angstreaktion ist nur für den unmittelbaren Gefahrenfall gedacht und sollte sofort abgeschaltet werden, wenn die Gefahr vorüber ist.

Verletzte Kinder werden verletzliche Erwachsene.

Literatur-Nobelpreisträgerin Toni Morrison (*1931)

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Definitionen von Stress

Unter Stress versteht man die Beanspruchung (Auswirkung der Belastungen) des Menschen durch innere und äussere Reize oder Belastungen (objektive, auf den Menschen einwirkende Faktoren sowie deren Grössen und Zeiträume). Diese können sowohl künstlich als auch natürlich, sowohl biotische als auch abiotische Stressfaktoren sein, sowohl auf den Körper als auch die Psyche des Menschen einwirken und letztlich als positiv oder negativ empfunden werden oder sich auswirken. Die Bewältigung der Beanspruchung ist von den persönlichen (auch gesundheitlichen) Eigenschaften und kognitiven Fähigkeiten der individuellen Person abhängig.

Als „positiver Stress“ bzw. Eustress werden diejenigen Stressoren bezeichnet, die den Organismus zwar beanspruchen, sich aber positiv auswirken. Positiver Stress erhöht die Aufmerksamkeit und fördert die maximale Leistungsfähigkeit des Körpers und des Geistes. In dieser Phase können sogar Glücksmomente empfunden werden. Eustress wirkt sich auch bei häufigem, längerfristigem Auftreten positiv auf die psychische oder physische Funktionsfähigkeit eines Organismus aus.

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Als „negativer Stress“ bzw. Disstress werden Stressoren bezeichnet, wenn sie häufig oder dauerhaft auftreten, körperlich und/oder psychisch nicht kompensiert werden können und deshalb als unangenehm, bedrohlich oder überfordernd erlebt werden. Insbesondere können negative Auswirkungen dann auftreten, wenn die betroffene Person (auch durch ihre Interpretation der Reize) keine Möglichkeit zur Bewältigung der Situation sieht oder hat. Disstress führt zu einer stark erhöhten Anspannung des Körpers (Ausschüttung bestimmter Neurotransmitter und Hormone, z.B. Adrenalin und Noradrenalin) und auf Dauer zu einer Abnahme der Aufmerksamkeit und Leistungsfähigkeit. Stress bzw. Disstress wirkt erst dann schädigend auf den menschlichen Organismus, wenn die Beanspruchung über den Bereich der nach individueller Physis und Psyche bzw. gesundheitlicher Verfassung möglichen Anpassung und Reparaturfunktionen (s. z.B. DNA-Reparatur) des individuellen Menschen bzw. dessen Organismus hinaus erfolgt. Wenn also der Stress chronisch wird, die Stressphasen zu lange andauern oder einfach ein noch erträgliches Mass überschreiten – oder mehrere dieser Faktoren eintreten.

Abiotische Stressfaktoren sind z.B. solche physikalischer Natur, etwa Kälte, Hitze, Lärm, Abgase sowie natürliche und künstliche Strahlungen. Zu letzteren zählen etwa starke und übermässig lange Sonneneinstrahlung oder sonstige, etwa hochfrequente oder radioaktive oder elektromagnetische Strahlungen. Weiterhin toxische Substanzen, z.B. Weichmacher wie etwa Diethylhexylphthalat (DEHP) in PVC-Fussbodenbelägen oder Kinderspielzeug; (Zigaretten-) Rauch und die darin enthaltenen Stoffe; Belastungen des Trinkwassers; übermässiger und regelmässiger Alkoholkonsum; vitalstoffarme Ernährung, minderwertige Lebensmittel wie z.B. Zucker, Weissmehl, Energy Drinks, Koffein oder die zunehmend in einer Vielzahl von Produkten und Anwendungsverfahren der Landwirtschaft (z.B. „Krautregulierung“ durch Glyphosate) angewandten und dadurch in den menschlichen Körper aufgenommenen Pestizide.

Biotische Stressfaktoren sind beispielsweise Belastungen durch Krankheitserreger oder Tumore, auch chronische und autoimmune Entzündungsprozesse, die jedoch wiederum durch die oben genannten abiotischen Faktoren (Stressoren mit Auswirkungen auf Zell-Stoffwechsel und Immunsystem) beeinflusst sind. Auf emotionaler Ebene können auch psychische Belastungen wie Mobbing, bestimmte eigene Einstellungen und innere oder äussere Erwartungshaltungen (z.B. durch die Eltern) Stressoren sein. Wir sprechen hier von psychosozialen Stressfaktoren.

Psychosoziale Stress-Faktoren
Schwerwiegende Lebensereignisse, die bei Menschen Stress auslösen können, sind insbesondere der Tod eines nahen Mitmenschen und die Trennung durch eine Ehescheidung. Weitere Stress-Faktoren sind:

  • chronische Konflikte in der Paarbeziehung
  • Zeitmangel, Termindruck
  • Lärm
  • Geldmangel, Armut, Schulden, Überschuldung
  • fehlende Gestaltungsmöglichkeiten, mangelndes Interesse am Beruf und in der Freizeit
  • (zu) grosse Verantwortung
  • Mobbing am Arbeitsplatz oder in der Schule
  • Schichtarbeit (bewirkt eine Störung des Schlaf-Wach-Rhythmus und verursacht gesundheitliche Probleme)
  • ständige Konzentration auf die Arbeit (zum Beispiel bei Fliessbandarbeit)
  • Angst, nicht zu genügen (Versagensangst)
  • Perfektionismus (überhöhte Ansprüche an sich selbst und andere)
  • soziale Isolation, Verachtung und Vernachlässigung
  • Schlafentzug
  • Reizüberflutung
  • Krankheiten und Schmerzen, eigene und die von Angehörigen
  • seelische Probleme, unterschwellige Konflikte
  • schwerwiegende Ereignisse (beispielsweise ein Wohnungseinbruch, eine Operation, eine Prüfung)
  • (nicht auszugleichende) Unterforderung, Langeweile und Lethargie
  • Überforderung durch neue technische Entwicklungen
  • Stress durch die Bedrohung des Selbst (eigenes Scheitern oder die Respektlosigkeit anderer).

Stress ist also zunächst die Beanspruchung des Körpers durch solche Stressoren. Daraufhin erfolgt eine Reaktion auf und ggf. Anpassung des Körpers an diese Faktoren, möglicherweise auch mit Hilfe von aussen.
Obengenannte Faktoren können zur Beeinträchtigung des Stoffwechsels (s. metabolischer Stress und oxidativer Stress führen;)

Metabolischer Stress ist eine Belastung des Stoffwechsels (Metabolismus) durch exogene Faktoren (Verletzung und/oder Krankheit). Hypermetabolismus (gesteigerter Stoffwechsel) und (verletzungsbedingter) Katabolismus kennzeichnen die metabolischen Veränderungen infolge einer Stressreaktion.)

Oxidativer Stress ein Ungleichgewicht zwischen Oxidantien (Schadstoffe, freie Radikale) und Antioxidantien (Vitamine, Spurenelemente) bedeutet. Oxidativer Stress schädigt unsere Zellen und somit zur generalisierten Beeinträchtigung von Heilungsverläufen oder (Immun-)Reaktionen auf Infektionen und Einwirkungen aller Art führen – und/oder so unter Umständen auch, vom Immunsystem ungehindert, zu Zellmutationen, sprich Krebs. Wenn wir uns nicht genügend Zeit nehmen, uns von einem Stresserlebnis zu erholen, bevor das nächste kommt, arbeiten unsere Zellen weiterhin auf Sparflamme, und unser Körper altert schneller.

Je schöner und voller die Erinnerung, desto schwerer die Trennung.
Aber die Dankbarkeit verwandelt die Erinnerung in eine stille Freude.
Man trägt das vergangene Schöne nicht wie einen Stachel,
sondern wie ein kostbares Geschenk in sich.

Dietrich Bonhoeffer 1906 – 1945