Die verheerende Verharmlosung von Cannabis

Aktualisiert: Oktober 2019

Inhalt:

  • Einführung
  • Cannabis: Viel potenter als früher
  • Was bewirkt der regelmässige Konsum von Cannabis aus wissenschaftlicher Sicht?
  • Wie konnte die Legalisierung von Cannabis so schnell voranschreiten?
  • Drogen aus Sicht von Yin und Yang betrachtet
  • Ratschläge zur Genesung von drogenbedingten Krankheiten

Einführung (Dr. Kurosch Yazdi, Psychiater und Drogenexperte, klärt auf.)

In den Mainstream-Medien (Zeitungen, Fernsehen, Internet) liest und hört man immer wieder, welche Vorteile Cannabis (Hanf, Marihuana) für unsere Gesundheit bringen könnte. Wie eine unaufhaltbare Lawine scheint die Legalisierungswelle auf uns zuzurollen: Cannabis löse alle Probleme, mit Cannabis führten wir ein sorgenfreies Leben, Cannabis sei ein Naturheilmittel, gar ein Wundermittel gegen zahlreiche Krankheiten. Kiffen entspanne, beruhige und man sähe die Welt gleich mit ganz anderen Augen. Die Welt kann so herrlich sein mit ein paar Joints! All der Kummer des Alltags sei gleich vergessen – und dergleichen mehr. Das muss doch die reinste Medizin sein! Entsprechend laut wird der Ruf nach einer Legalisierung. Ja, Cannabis ist ein Naturprodukt, das heisst aber noch lange nicht, dass, wenn es in der Natur entsteht, es gleich ein Gesundheitsprodukt ist. Es geht hier nicht um Personen, die zwei- bis dreimal im Jahr ihren Joint rauchen. Das kann der Körper wohl leicht wieder ins Lot bringen, auch wenn das keine Lösung ist, um sich zu Entspannen und den Kummer des Alltags zu vergessen. Es geht hier um Personen, die sich regelmässig einen Joint reinziehen.

Cannabis ist kein Heilkraut,
kein Naturheilmittel und schon gar kein Wundermittel!

Wenn man die Berichte in den Mainstream-Medien verfolgt, kann einen leicht das Gefühl beschleichen, dass Cannabis genau das wundersame Naturheilmittel ist, das nach Jahrzehnten der Verteufelung endlich heiliggesprochen gehört. Entsprechend hat Cannabis auch in der Bevölkerung inzwischen einen so guten Ruf, dass sich konservative Politiker schon gar nicht mehr trauen, gross auf Cannabis zu schimpfen, aus Angst davor, potenzielle junge Wähler zu verscheuchen.

Der Staat und die Politiker haben auch ein Interesse daran, Cannabis zu legalisieren, denn sie brauchen mehr Steuergelder. Denn die Tabaksteuer fliesst ihnen langsam davon, also kommt die Cannabis-Steuer gerade zur rechten Zeit.

Die Folge solcher Propaganda ist, dass das Kiffen besonders jungen Menschen zunehmend als harmlos erscheint.

Durch kiffen ist aber noch kein kranker Mensch gesund geworden. Kiffen ist und bleibt eine Betäubung, eine Flucht aus der Realität. Denn dadurch, dass ich mein Gehirn verneble und in einen Rauschzustand gerate, verhindere ich ja, dass ich mich nüchtern und sachlich mit der Situation konfrontiere, wegen der ich ja kiffen will. Jeder, der meint, unter Cannabis wäre seine geistige Schaffenskraft deutlich besser und grösser, betrügt sich selbst. Viele kennen ja den Ausdruck: «Opium fürs Volk». Das könnte im Falle von Cannabis für die herrschende Schicht nicht uninteressant sein. Eine bekiffte Bevölkerung, die ruhig und passiv ist, ist nicht gerade eine, die im Kampf für Werte und soziale Gerechtigkeit auf die Strasse geht und die Eliten stürzen möchte.

Cannabis: Viel potenter als früher

Dass die Probleme im Umgang mit dem Suchtstoff Cannabis zugenommen haben, hat seinen Grund: Der Joint von heute ist grundlegend anders als der Joint, den sich seinerzeit die Hippies und Anhänger der Flower-Power-Bewegung reingezogen haben. In den 1960er- und 1970er-Jahren betrug die Konzentration des berauschenden THC (Tetrahydrocannabinol) im Cannabis unter drei Prozent. Daraus sind heute bis zu 40 Prozent geworden! Schon das zeigt, dass Cannabis als Medikament absurd ist.

Ursprünglich hatten Cannabispflanzen wenig THC, aber relativ viel Cannabidiol (CBD).

  • Im Jahr 2000 war das Verhältnis von THC zu Cannabidiol ca. 10 zu 1
  • Heute ist es fast 100 zu 1, wodurch die Rauschwirkung natürlich viel stärker ist.

Das Cannabidiol wirkt als Gegenspieler zum THC und kann Psychosen verhindern. Doch in den heute kultivierten Pflanzen, die unnatürlich viel THC produzieren, ist kaum mehr Cannabidiol enthalten. Dadurch wird man stärker berauscht, aber auch eher psychotisch. «Das moderne Cannabis (Hanf, Marihuana) hat nichts mehr von der einstigen natürlichen Balance. Mit dem gepriesenen Naturheilmittel, das schon in der chinesischen Medizin vor Jahrtausenden verwendet wurde, hat das neue Zeug nichts mehr zu tun», schreibt Dr. Yazdi. «Vergleichen Sie das nur einmal mit Alkohol. Macht es nicht einen gehörigen Unterschied, ob ich einen Liter Bier (oder gar Most) trinke, mit einem Alkoholgehalt von drei bis fünf Prozent? Oder einen Liter Schnaps mit 38 bis 40 Prozent? Und welche Eltern mit nur einem Hauch von Verantwortungsbewusstsein würden sagen, es sei ihnen nicht wichtig, ob ihr 16-jähriges Kind eine Flasche Weizenbier oder eine Flasche Wodka zu sich nimmt? Ein fataler Irrtum, auch seitens der Erziehungsberechtigten, zu glauben, ein bisschen kiffen habe einem selbst ja früher auch nicht geschadet.»

Im modernen Cannabis (Hanf, Marihuana) ist deswegen immer mehr THC und immer weniger Cannabidiol, weil die Hanfpflanze nicht gleich viel THC und Cannabidiol produzieren kann. Das heisst: Je mehr THC die Pflanze hervorzaubert, desto weniger Cannabidiol kann sie enthalten. Denn beide Stoffe werden aus der gleichen Ursubstanz in der Pflanze hergestellt, und je mehr die Pflanze das eine produziert, desto weniger Ursubstanz bleibt für das andere übrig.

Doch wie kommt es, dass der THC-Gehalt der Pflanzen so stark zugenommen hat? Nun, dies ist eine direkte Folge der Cannabis-Legalisierung, vor allem in den USA. Seit Inkrafttreten der ersten Gesetze zur Legalisierung von Cannabis stieg die maximale THC-Konzentration jedes Jahr um ein bis zwei Prozent. Dazu tragen insbesondere öffentliche Wettbewerbe für hochgezüchtetes Cannabis bei, und zwar in jenen Staaten, in denen Cannabis komplett legalisiert wurde. So veranstaltet zum Beispiel die einschlägige Zeitschrift High Times jährlich einen entsprechenden Anlass für professionelle Marihuana-Züchter. Die teilnehmenden Firmen konkurrieren untereinander um den Stoff mit der höchsten THC-Konzentration und verdienen mit ihren ethisch fragwürdigen Produkten Millionen am legalen Cannabismarkt. Im Jahr 2011 konnte der Gewinner in seiner Cannabis-Züchtung einen THC-Gehalt von 25,49 Prozent vorweisen. 2014 waren es 27,46 Prozent, im Jahr 2016 bereits 32,13 Prozent und 2018 waren es bereits 40,85 Prozent! Im Vergleich dazu lag der Cannabidiol-Gehalt lediglich bei 0,53 Prozent. Vorderhand ist hier noch kein Ende in Sicht.

In Europa hinkt die Entwicklung noch etwas hinterher, doch auch hier ist der THC-Gehalt von vormals unter drei Prozent bereits auf etwa 20 Prozent angestiegen.

Was bewirkt der regelmäßige Konsum von Cannabis aus wissenschaftlicher Sicht?

Bei regelmässigem Konsum passiert folgendes: Cannabis erzeugt im Gehirn eine Ausschüttung von Dopamin. Dopamin ist ein wichtiges Hormon, genau genommen ein Neurotransmitter. Dopamin bewirkt nicht nur ein Glücksgefühl (und bei Überdosis leider auch Psychosen), es ist auch verantwortlich für Motivation. Nimmt man jetzt allerdings ständig eine Substanz wie Cannabis zu sich, die die Dopaminkonzentration im Gehirn erhöht, dann wird es dem Gehirn irgendwann zu viel, und es versucht aus Gründen der Selbstregulierung gegenzusteuern. Also baut das Gehirn die zuständigen Rezeptoren für das Dopamin ab, damit nicht mehr so viel Dopamin an der nächsten Hirnzelle empfangen werden kann. Der Dopaminausstoss durch Drogeneinnahme ist um ein Vielfaches höher als bei natürlichen Verhaltensweisen. Das macht es auch so schwer, auf die Verführung der Droge zu verzichten. Findet durch die natürlichen Verhaltensweisen nur noch eine beschränkte Ausschüttung des Dopamins statt, besteht die grosse Gefahr, durch das Cannabis-Rauchen eine Abhängigkeit zu entwickeln, um das Glücksgefühl wieder zu bekommen. Dann dient der Konsum hauptsächlich der Verhinderung von Entzugssymptomen, es geht also nicht mehr um Genuss, sondern um Abhängigkeit.

Die biologischen Langzeitfolgen von Cannabis auf den menschlichen Organismus wurden bereits seit den 1970er-Jahren von Wissenschaftlern untersucht und dokumentiert. Etliche Studien belegen, dass sich ein langjähriger, regelmäßiger Konsum massiv in der Leistungsfähigkeit der betreffenden Person niederschlägt und Cannabis zu starken Beeinträchtigungen im Gehirn führt:

  • der Intelligenzquotient (IQ) vermindert sich
  • es kommt zu Aussetzern des Kurzzeit- und Langzeitgedächtnisses
  • schwere Konzentrationsstörungen
  • Probleme beim Lernen
  • man wird unkritischer, auch sich selbst gegenüber
  • die Gefühlswelt wird in Mitleidenschaft gezogen
  • je früher im Leben mit dem Konsum begonnen wird, desto heftiger und schwerwiegender sind die Auswirkungen.

In anderen Kapiteln habe ich schon darauf hingewiesen, dass wir uns ca. bis zum 25. Lebensjahr körperlich, geistig und seelisch in einem wichtigen Aufbau- und Entwicklungsstadium befinden. In dieser Zeit sollten wir besonders gut auf unsere Gesundheit aufpassen.

Die Cannabis-Player haben nun neue Zielgruppen entdeckt, um ihre Profite noch zu erhöhen. Deshalb finden sich heute THC-haltige Gummibärchen, Schleckwaren und andere Nahrungsmittel, die mit Cannabis versetzt sind. Damit wird versucht, genau jene Zielgruppe anzusprechen, die am sensibelsten sind: die Minderjährigen. Diese werden marketingmässig gezielt abgeschöpft.

Wenn man ein Glas Wein am Abend trinkt, hat man früh am nächsten Tag schon keinen Alkohol mehr im Blut. Jemand, der ein- bis zweimal die Woche kifft, hat hingegen durchgehend THC im Körper. Wenn Sie einen ganzen Joint rauchen, kann noch 5 Tage später THC im Körper sicher nachgewiesen werden. Wenn jemand regelmäßig kifft, beispielsweise am Freitag, Samstag und Sonntag, kann der Wirkstoff nach drei Wochen ohne Konsum immer noch nachgewiesen werden. Warum? THC ist fettlöslich, es verteilt sich im Fettgewebe und kommt dann langsam aus dem Fettgewebe wieder heraus. Der Mensch ist nicht 3 Wochen lang high. Aber auch dann, wenn er es nicht spürt, sind seine Konzentration, Gedächtnisleistung und Fahrtüchtigkeit vermindert.

In der Wissenschaft ist man der Meinung, dass seltenes Kiffen, einmal im Monat oder ein paar Mal im Jahr, medizinisch gesehen kein Problem ist. Solange man sich danach ein paar Tage lang nicht hinters Steuer setzt oder sich selbst und anderen anderswie schadet. Es gibt aber ein paar Prozent der Bevölkerung, die auf Cannabis sehr stark psychotisch reagieren können. Für sie kann es längerfristig zu einem Problem werden. Leider wissen wir im Vorhinein nicht, wer diese paar Prozent sind.

Ich bin überzeugt, dass auch wenig Kiffen noch körperliche und geistige Nachteile nach sich ziehen wird, vor allem dann, wenn weibliche Konsumenten noch schwanger werden möchten. Gefährlich wird es aber auch während der Schwangerschaft, besonders natürlich für den Embryo.

Verzichten wir auf das Kiffen, denn wir als Gesellschaft haben eine Verantwortung für die nächste Generation, eine Verantwortung, der wir uns alle stellen sollten – und das mit klarem Denken und einem gesunden Geist.

Das Rezept für medizinisches Cannabis sollte nur Schwererkrankten vorbehalten sein, sodass es nicht zum Missbrauch kommt. Cannabis ist und bleibt eine Droge. Aber es gibt medizinisch sinnvolle Darreichungsformen cannabishaltiger Medizin. Das Problem aber ist, dass beim Kiffen eine Dosierung nicht möglich ist.

Die Gründe sind:

  • es kommt darauf an, wie fest jemand am Joint zieht
  • wie lange jemand den Rauch in seinem Körper behält
  • welche Verbrennungstemperatur entsteht, denn durch die höhere Temperatur werden noch weit mehr Giftstoffe gebildet als bei einer normalen Zigarette
  • in der Marihuana-Pflanze sind ganz viele andere Substanzen enthalten, von denen wir nicht einmal ungefähr wissen, ob sie etwas tun oder was sie tun
  • man weiss nicht, wie viel Prozent THC in einem Joint enthalten sind
  • ob ein Filter verwendet wird oder nicht. Ohne Filter gelangt mehr von dem begehrten THC in den Körper. Leider werden dann aber die vielen Giftstoffe im Rauch auch nicht gefiltert und zur Gänze im Körper aufgenommen, was wiederum die Lungen schwer schädigt.

Wie rechtfertigt ein Arzt,
dass er etwas verschreibt, von dem er nicht weiss, wie es auf Dauer wirkt?

Eine genaue Dosierung ist in der Medizin seit Jahrzehnten Standard, weil man eine Dosis will, die gerade ausreicht, die Erkrankung zu behandeln, aber möglichst wenige Nebenwirkungen hat. Bei jedem Medikament geben Ärzte aufs Milligramm genau an, wie viel sie von einem Stoff verschreiben. Das ist beim Kiffen nicht möglich. Und doch empfehlen Ärzte entgegen jeglicher medizinischen Ethik, Norm und gegen jeden gesunden Menschenverstand einfach Cannabis (Hanf, Marihuana).

Wie konnte die Legalisierung von Cannabis so schnell voranschreiten?

Dazu gibt es drei wichtige Hauptpunkte:

  • das Geld (man kann sehr viel Geld damit machen z.B. Cannabissteuer)
  • die Leute sollen nicht mehr klar denken können, sie sollen sich nicht mehr um ihre Alltagssorgen kümmern; die Auswirkung ist die Ablenkung davon, über seinen Lebensstil und seine Lebensweise nachzudenken
  • man kann die Leute ruhigstellen

Dumm ist nur, dass, wenn das Kiffen weiter so zunimmt, der Staat und die Bevölkerung für diese Entwicklung in der Gesundheit in Zukunft die Zeche dafür zahlen müssen, und die wird wesentlich höher ausfallen als alle vorherigen Erträge und Steuereinnahmen. Wenn wir weiterhin die Wirkung von Cannabis schönreden, wenn wir weiterhin so tun, als sei unser heutiger Cannabis ein harmloses Kraut, das keinem wehtut, dann werden wir spätestens in ein bis zwei Generationen ein böses Erwachen erleben, gesellschaftlich wie auch wirtschaftlich. Natürlich kann niemand genau vorhersehen, wie sich die Situation noch entwickelt. Aber wir sollten sie gut im Auge behalten.

Mehr Informationen zu diesem Thema finden sie in den Büchern von
Peggi Mann: Hasch, Zerstörung einer Legende
Dr. Kurosch Yazdi: Die Cannabis-Lüge

Schauen Sie sich auch diese zwei Videos an, unter diesen Links:

Bin ich abhängig? (ca. 12 Min.) Sathguru
High sein ohne Marihuana (ca. 6 Min.) Sathguru

Wenn Cannabis geraucht wird, geht es durch die Lunge rasch in den Blutstrom hinein. Deshalb haben die Verdauungssäfte in Mund, Magen und Darm keine Gelegenheit zur Umwandlung, und es wirkt sehr schnell auf das Gehirn und auf das parasympathische Nervensystem, welches angegriffen wird.

Aus der Brille von Yin und Yang betrachtet

ist das sehr verständlich. Cannabis ist sehr Yin und hat eine sehr starke Zentrifugalkraft (ausdehnende und hochsteigende Kraft), das Gehirn ist sehr Yang und wurde durch eine starke Yang-Kraft (Zentripetalkraft, zusammenziehende Kraft) erschaffen. Yin und Yang ziehen sich gegenseitig an. Die Tatsache, dass Cannabis direkt und schnell auf die Bereiche im Gehirn einwirkt, beweist, dass es sehr Yin ist und erklärt, warum der Geist einer Person, die Cannabis geraucht hat, erweitert ist: denn die Erweiterung ist Yin.

Die unmittelbaren physiologischen Wirkungen von Cannabis zeigen sich auch in verschiedenen Yin-Effekten, wie z.B.:

  • beschleunigter Herzschlag
  • Sinken der Körpertemperatur
  • erweiterte Pupillen
  • häufiges Harnlassen
  • ansteigender Blutzuckerspiegel.

Obwohl alle diese Effekte Yin sind, existieren auch Yang-Effekte des Cannabis, z.B.:

  • Zunahme des Appetits (besonders auf Süssigkeiten)
  • Verlust von Flüssigkeiten im Körper (Dehydration)

Diese Effekte sind lediglich Zwischenstadien eines langfristigen Yinnisierungsprozesses (Debilisierung = Tendenz zu leichtem Grad von Schwachsinnigkeit).

Auswirkungen auf den Geist

Psychologen haben festgestellt, dass Cannabis Veränderungen in der Persönlichkeitsstruktur hervorruft. Alle diese Tendenzen haben wieder einen Yinnisierungsprozesses zur Folge.

Solche Personen neigen dazu,

  • unproduktiv zu sein
  • passive Individuen zu sein (lethargisch)
  • übermässig mit sich selbst beschäftigt zu sein
  • in kindlichen Begriffen zu denken
  • in einer Phantasievorstellung zu leben. Sie sind von einer Welt «psychedelischer» Phantasien abhängig
  • ihre Fähigkeit zu verlieren, objektiv zu denken
  • Entscheidungen zu treffen, die klares oder praktisches Denken vermissen lassen
  • Urteilskraft und Gedächtnis zu verlieren
  • sich übernormal durch Beeinflussungen anderer motivieren zu lassen.

Von der Yin- und Yang-Warte aus betrachtet, sind diese Tendenzen von höchster Wichtigkeit. Das trifft auch dann zu, wenn Sie Gesundheitsberatungen durchführen sollten.

Wenn Du isst, nimmst du einen Teil von der Erde in Dich auf. Wie wir den Planeten behandeln ist, wie wir unseren eigenen Körper behandeln.

Sathguru (*1957)

Warum nehmen Leute solche starken, psychoaktiven Stoffe in sich auf?

Wir leben in einer Zeit, die uns Yangisiert (Zentripetalkräfte, zusammenziehende Kraft), z.B. durch:

  • unsere Ernährung (zu viel Fleisch, Salz, Eier, Käse, Gebackenes)
  • einen mächtigen Druck, in einer stark wettbewerbsorientierten Gesellschaft Erfolg zu haben
  • unsere zu ausgeprägt analytische Erziehung
  • enormen Zeitdruck: Alles muss immer schneller gehen.

Durch diese Tendenz der Yangisation in Körper und Geist ist es fast unausweichlich, sich vom anderen Extrem nicht angezogen zu fühlen. Alles Ausdehnende, welches Befreiung oder Unabhängigkeit von Einschränkungen verheisst, zieht uns an. Wir haben den inneren Wunsch, auszubrechen und uns zu befreien. Leider ist die Methode des Drogenkonsums nicht hilfreich, uns positiv zu befreien. Wir alle haben die Neigung, alles zu rechtfertigen, was wir tun, und der Drogenkonsum ist da keine Ausnahme.
Cannabis ist tatsächlich gefährlich, aber nicht aufgrund dessen, was es bewirken kann, sondern bezüglich dessen, was es nicht realisieren kann. Es kann Probleme nicht lösen, die verzweifelt einer Lösung bedürfen und die uns zu Drogen greifen lassen, es kann der richtungslosen Existenz keine Orientierung geben, und es ist nicht in der Lage, einer unglücklichen Welt Glück und Sinn zu vermitteln. Die Lösung liegt darin, eine bessere Alternative zu finden und zu schaffen. Diese Alternative schliesst das Erkennen der wahren Bedeutung und des wahren Zwecks des Lebens ein.
Die Wirkung der natürlichen Lebensweise liegt in der schrittweisen Wiederherstellung von biologischer und physiologischer Harmonie bei Stoffwechsel- und Drüsenfunktionen. In zunehmendem Masse spiegelt sich dies in psychologischem Gleichgewicht und gesunder Urteilskraft wider. Unsere Nahrung ist ein wichtiger Baustein in diesem Prozess. Die komplexen Kohlehydratbausteine des Getreides z.B. werden langsam abgebaut und verdaut, so dass das Resultat eine äusserst stabile ausgeglichene Gefühlslage unterstützt.

Es gibt auch positive Aspekte der Drogen-Thematik und unserer Lebensweise:

  • immer mehr Leute spüren, dass etwas in ihrem Leben nicht so läuft wie es soll
  • die Folge davon ist, dass sie etwas ändern wollen
  • sie denken nach und wählen bewusst aus, was sie sich einverleiben
  • sie haben mehr Interesse an vertieftem Studium spiritueller Disziplinen
  • sie wollen das Leben mit mehr geistiger Klarheit und Vitalität geniessen
  • sie wollen mehr Ruhe haben
  • sie wollen mehr Zeit für sich haben.

Ratschläge zur Genesung von drogenbedingten Krankheiten

Ohne einen klaren, starken Willen, Gesundheit durch sich selbst (wieder) zu erlangen, ist niemand fähig, sich von durch Drogenkonsum entstandenen Leiden zu erholen. Um jedoch einen festeren Willen zur Herstellung der Gesundheit zu erreichen, sollten die Betroffenen wissen, wie schwer ihre durch Drogenkonsum verursachte Krankheit ist. Solange ein Mensch der Meinung ist, gesund und in Ordnung zu sein, wird er nicht nach Gesundheit streben, selbst wenn sein ganzes Verhalten erkennen lässt, dass er nicht gesund ist.

Das schwierigste Problem unter den Drogenkonsumenten ist schliesslich bei denen anzutreffen, deren Nervensystem geschädigt oder geschwächt ist, welches die Homöostase des Körpers kontrolliert, also Körpertemperatur, Sauerstoffmenge, Wasser-, Blut-, Zuckerspiegel usw. Das Zwischenhirn mit seinen Zentren für die Riech-, Seh- und Hörbahn, die Oberflächensensibilität, die Tiefensensibilität und die emotionale Empfindung ist zudem Sitz vieler überlebenswichtiger Empfindungen, Triebe und Instinkte wie Hunger und Durst, Schlaf- und Fortpflanzungsbedürfnis sowie des Überlebensinstinkts und stellt die Verbindungsstelle zwischen geistiger und körperlicher Aktivität dar. Daher mangelt es denen, die hier Schäden haben, an Koordination dieser beiden Aktionsfelder.

Diejenigen, die körperlich oder geistig an Drogenauswirkungen leiden, sollten geduldig und überlegt zunächst ihre Gesundheit wiederherstellen – im Wissen, dass es keine Wunderkur für diese Beschwerden gibt.
Das folgende sind ernsthafte Ratschläge für alle, die den Wunsch haben, ihre drogenbedingt beeinträchtigte Gesundheit und ihr Wohlbefinden wiederherzustellen.
Drogen zerstören die Darmflora. Deshalb sollten diejenigen, die über einen längeren Zeitraum Drogenmissbrauch betrieben haben, ihre Ernährungsweise nicht zu eng eingrenzen. (Halten Sie sich an die Lebensmittelpyramide, Seite 455) Die Tendenz ist gerade bei solchen Personen, dass sie gerne Zuckerprodukte zu sich nehmen, die wiederum die Darmflora weiter schädigen oder gar zerstören.
Pickles und Misosuppe unterstützen den Aufbau der Darmflora wirksam. Man esse deswegen Pickles zu jeder Mahlzeit und mindestens einmal täglich eine Misosuppe.
Wer einen schlechten Darm hat, sollte sehr gut kauen und häufig ganze, jeweils gut und gründlich gekochte Getreidekörner, Gemüse, Algen, Bohnen essen, ausserdem ab und zu Fisch. Es ist hilfreich, auf Mehlprodukte zu verzichten, da ihre grobe Beschaffenheit viel zu rau und irritierend auf die empfindlichen Darmkanäle wirkt. Für Personen, die eine zerstörte Darmflora haben, sind weichere Getreidezubereitungen empfehlenswert. Meeresalgenprodukte, besonders die Algenarten Kombu und Wakame, sind besonders gut für Yin-beeinflusste, also ausgedehnte Därme geeignet, da sie von schleimartiger Beschaffenheit sind, was sie sehr lindernd und heilsam wirken lässt. Daneben verfügen sie über eine grosse Menge an Mineralien, die dazu beitragen, das Blut zu alkalisieren. Dieser Effekt ist sehr wichtig, da das Blut vieler Drogenkonsumenten zu einer sauren Beschaffenheit tendiert.

Unter den Auswirkungen der Drogen auf den Körper leiden besonders auch die Nieren und das autonome Nervensystem. Beachten Sie daher konsequent die folgenden Hinweise:

  • Vorsicht bei der Salzmenge
  • Sparsames Trinken ist empfehlenswert, doch eine zu sehr eingeschränkte Flüssigkeitsaufnahme wird die Niere wieder schwächen. (Wenn ein Mann 3-4mal am Tag Wasserlassen muss und die Frau vier bis fünfmal, kann man davon ausgehen, dass die Wasser Menge ausreichend ist.)
  • Das beste Heilmittel für die Nieren ist jedoch körperliche Arbeit, so dass man wenigstens einmal täglich ins Schwitzen gerät. Ohne körperliche Aktivität braucht die Stärkung der Niere eine lange Zeit, sogar dann, wenn man eine sehr gute Ernährungsweise praktiziert. Sehr unterstützend sind Tätigkeiten, die barfüssig ausgeführt werden können.
  • Ingwerumschläge auf dem Rücken im Nierenbereich wirken oft sehr unterstützend.
  • Wer immer den Wunsch hat, sich gesund zu machen, sollte gleichermassen der Entwicklung seiner Spiritualität höchste Aufmerksamkeit zollen.

Kein wahrhaftes Erkennen ohne die Gnade, und keine Gnade, die wirksam wäre,
wo kein Bemühen um Erkenntnis ist. Beide bedürfen einander.

Ramana Maharshi (1879 – 1950)